N1809 Und was ich dir noch sagen wollte Zeichnung.jpeg

Handzeichnung - Die Idee

Was gibt es persönlicheres, als eine kleine Botschaft, die von Herzen kommt? Egal wer hier etwas an die Verstorbenen oder Hinterbliebenen loswerden will, kann seine Nachricht niederschreiben.

Im Grabstein selbst gibt es eine Art Briefkasten, der jeden Gedanken und Wunsch, jede Hoffnung oder Sorge aufnimmt und hält. Er biete auch Raum, gemeinsame Erinnerungen mit dem Verstorbenen nieder zu schreiben. Woher man sich kennt und was man positives mit ihm verbindet. Der gemeinsame Schulweg, das Jahrestreffen oder auch ein Einsatz im Krieg können aufgegriffen werden. Sobald die Post durch den Briefschlitz fällt ist sie im massiven Stein gefangen, von außen zwar sichtbar durch Scheiben, doch nur wieder durch die Angehörigen zu entnehmen, die den Schlüssel haben. Sie können jeder Zeit den Behälter leeren und die Gedanken von Freunden, Familienmitglieder oder Bekannten lesen, Dinge über den Verstorbenen erfahren, die sie noch gar nicht wussten, können jedoch auch gewisse Botschaften im Verborgenen lassen, um immer wieder in Erinnerungen schwelgen zu können. Da man durch die Fenster sieht, ob bereits jemand Nachrichten hinterlassen hat, wird man eingeladen, selbst etwas zu übermitteln und wenn es nur einige Zeilen sind.

Der rostende Cortenstahl spiegelt die Vergänglichkeit des menschlichen Körpers wider und lässt durch seinen Schwung den Lebensweg erahnen. Oben verläuft das Stahlband frei, denn auch der weitere Weg der Seele nach dem Tod ist nicht bekannt und kann nur erahnt werden. Die Kurve symbolisiert den Start in eine gewisse Unendlichkeit, denn man bleibt so lange die Menschen an uns denken.

Der Familienname ist hier senkrecht und in erhabenen Lettern eingemeißelt, wohingegen der Rufname und Daten die durchsichtige Scheibe umschmeichelt.